EIN BEITRAG VON MAG. NEUPER WALTRAUD (Text und alle Fotos)


Und solang du dies nicht
hast,
Dieses „Stirb und werde!“
Bist du nur eine trüber
Gast
Auf der dunklen Erde!
Johann Wolfgang von Goethe.
ORT
Wir suchen einen Ort ,
• wo die Miete halbschattig liegen kann
• wenn möglich so, dass sie immer im
Blickfeld ist
• wir achten auf die Windrichtung
• im Sommer nicht gegen Süden, damit die
Miete nicht austrocknet
• im Herbst eher gegen Süden, damit die
Miete genug Wärme bekommt
• wo Bewässerung gut möglich ist.
VORBEREITUNG
Wir sammeln alles, was aus dem
Leben herausgefallen ist –
Blätter, Mist, Stroh, Gras, Unkraut
mit Wurzeln, Stängel, Welkendes,
Speisereste (wenn geht ohne
Fleisch) und anderes Organisches.
Wir wählen einen Platz, wo später
die Kompostmiete sein wird…..
… und breiten den „Abfall“, also
das Abgefallene aus Küche, Garten, Obstgarten, Rasen und eventuell Stall so auf, dass nichts zu faulen beginnen kann, falls wir nicht in den nächsten Tagen zum Aufsetzen der Miete kommen. Speise-, Obst- oder
Gemüsereste werden mit ein wenig Kalk, Algenkalk oder Urgesteinsmehl bestreut (wie Staubzucker auf dem Krapfen), damit der pH-Wert nicht zu sehr abfällt.
Auch Erde sollte zu diesem
Sammelplatz gebracht
werden, damit sie beim
Aufsetzen vor Ort ist.
DAS AUFSETZEN DER MIETE
Wir beginnen damit, dass wir eine Lage trockenes Material auf jenem Stück Erde auflegen, auf dem die Miete stehen soll. Wir achten darauf, dass die Größe der Bodenfläche in einem guten Verhältnis zur Höhe der Miete stehen soll. Die Miete soll so angelegt werden, dass sie jederzeit verlängert, bzw. in der Länge umgeschichtet werden kann. Für den Garten gilt: Die Miete sollte etwa 1m breit sein und eine Höhe von mindestens 1 m erreichen. Die Länge hängt von der Menge des Materials ab.
SCHICHTEN DER MIETE
Auf das trockene Material wird eine
Schicht Grünzeug (Grasschnitt, gejätetes Unkraut, andere Pflanzenreste, frische dünne Ästchen vom Baumschnitt…) aufgelegt und gleichmäßig über die Fläche verteilt.
Dickere Äste sollten gehäckselt oder zumindest kurz geschnitten werden. Dadurch entsteht eine größere Oberfläche und es ist auch handlicher beim Aufsetzen.
LAGE UM LAGE SCHICHTEN
Über die Lage mit dem Grünzeug
wird nun Erde darübergestreut
Um einen guten, an Humus reichen
Kompost zu erhalten, braucht es
den Erdanteil, damit die Abbauprodukte aus dem organischen Prozess von den
Mikroorganismen und Würmern mit
den Erdteilchen zusammen verdaut
werden können und damit Tonhumuskomplexe bilden.
MINERALISCHES UND ORGANISCHES
GUT VERMISCHEN
Tonhumus-Komplexe sind durch Kleinstlebewesen verbaute Teile aus dem
Abbaustrom des Organischen und der beigefügten Erde. Je mehr Tonhumuskomplexe im Boden sind, desto aufnahmefähiger für Wasser und Nährsalze und damit fruchtbarer wird er.
PRÄPARIEREN
Wir schichten das Kompost-Material weiter wie beschrieben in Schichten auf, bis die Höhe erreicht ist.
Bevor wir die Miete abdecken, präparieren wir sie mit den biodynamischen Kompost-Präparaten.
DAS ABDECKEN
Abdecken macht Sinn in zweifacher Hinsicht:
Schutz vor Austrocknung und Schutz vor
Durchnässung bei starken und
langanhaltenden Regenfällen.
Wir können die Kompost-Miete mit Vlies,
Stroh, langem Gras oder einer Schicht Erde abdecken.
Wenn mit Stroh abgedeckt wird, kann man Fichtentaschen darüberlegen, damit der Wind das Stroh nicht verweht.
KOMPOST IST NAHRUNG FÜR DEN BODEN
Man muss wissen, dass das
Düngen in der Verlebendigung der Erde
bestehen muss, damit die Pflanze nicht in die tote Erde kommt.
Düngen heißt, den Boden ernähren.
Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche
Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft
INNENZUSTAND DER KOMPOSTMIETE
Während der gesamten Rotte gilt:
Die Kompostmiete sollte
• durchfeuchtet
(nicht nass und nicht trocken)
• durchwärmt
(nicht heiß und nicht kalt)
• durchluftet
(nicht zu locker und nicht zu dicht)
• durchlichtet
(nicht faulig verdichtet und nicht dem
Sonnenlicht ausgesetzt)
sein.
ZUSAMMENSPIEL VON MINERALISCHEM
UND ORGANISCHEM
Boden entsteht fortlaufend im
Zusammenspiel von
• Unten und Oben
• Lebendigem und Totem
• Licht und Dunkel
• Abbau und Aufbau
• Verwitterung und Wachstum
Kulturboden entsteht fortlaufend im
Zusammenspiel von
• Mensch und Natur
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